Mia`s Adventskalender Türchen 19
…und wieder öffnet sich ein Türchen. Wenn ihr lesen wollt, was bisher geschah, schaut nach bei Christiane, deren Geschichte mit folgenden Worten endete:
„Aber nein, der Winter! Der Winter ist doch jetzt da. Was bedeutet bloß, dass ‚seine Manieren aufgetaut werden sollen‘?“, warf Mia ein.
Schon wieder so eine Hektik, dachte Monsta und strubbelte sich Schneeflocken vom Bauchfell. Kaum ist es mal lustig, ist der Spaß zu Ende und die Unruhe macht sich wieder breit.
„Nee, nee, ich will jetzt zurück in meine Teetasse. Ich geh schon mal rein und schmeiß den Wasserkocher an.“
„Da bringst Du mich auf eine Idee, Monsta!“ Mia schoss an ihm vorbei zurück in die Küche und…
…klappte den Deckel der Eckbank auf. Dort verwahrte sie seit ihrer Kindheit ihre Lieblingsbücher, was kein anderer wusste. Das war ihr Geheimversteck, ihre Lesebuchstabensilbengeschichtenverhüllungsecke. Jede*r braucht so etwas, davon war sie überzeugt.
„Genau! Hier steht es.“
Sie hielt ein altes Buch mit einem abgegriffenen blauen Umschlag in die Luft. „Es gibt geheime Sprachzahlcodes, mit deren Hilfe wir auf unsere Lösung kommen können. Ich wusste es doch.“ Juchzend rief sie:
*Ma-nie-ren auf-tau-en – das sind sechs Silben.
*My-ste-ri-um fin-den – das sind sechs Silben.
*wir sind sechs Leute, die sich seit fast einem Monat von Türchen zu Türchen hangeln, Monsta, scrabbie, Roland, Lysander, Max und ich.
*die Adventszeit besteht aus sechs mal vier Tagen.
*in China bedeutet die Zahl sechs doppeltes Glück
*wir sind aus der Feder von zwei mal sechs plus eins Autoren*innen entstanden.
Leute, da muss doch was dran sein an dieser Zahl sechs. Endlich haben wir eine heiße Spur.“
Monsta raufte sich kurz sein strubbeliges Haupt, raufte es sich sicherheitshalber noch ein zweites Mal, aber das half trotzdem nicht. Das Einzige, was ihm einfiel, war Goethes Hexen-Einmaleins, aber er war sich ziemlich sicher, dass Mia das nicht meinte. Er dachte an die sechs rosa Ohrwindungen, die er bei Herrn Wunsch entdeckt hatte, an die sechs hohen Töne, die Samantha Sehnsucht leider immer noch nicht sicher traf, an die vier mal sechs Stunden, die Helga Hektik unter ihre Fittiche genommen hatte und von denen jede immerhin sechs mal zehn Minuten dauerte. Und an die sechs Zentimeter Neuschnee, die Herr Winter nun über die Landschaft ausgebreitet hatte. Aber Monstas Kopf schien wie leer gepustet.
Scrabbie saß im Yoga-Sitz in der Ecke, spielte mit einem Marienkäfer aus Holz, den sechs Punkte zierten, Roland malte versonnen eine sechs nach der anderen auf einen Bogen braunes Packpapier, den er sich noch aus dem Vorjahr gesichert hatte. Max sang leise vor sich hin „six white boomers“, ein Lied, das ihm seine australische Großmutter immer vorsang, und wollte sichtlich dabei nicht gestört werden. Die Szene erinnerte eher an eine Denkfabrik als an Advent.
Auf einmal ertönte ein gellender Schrei. „Ich habs, ich habs, ich habs! Natürlich! Wie doof sind wir eigentlich, da hätten wir längst darauf kommen können. Rasch-nach- Hau-se- kom-men – das sind die sechs Silben, die wir gesucht haben. Manieren auftauen – das ist nur der Code für rasch nach Hause kommen.“
Wer so geschrien hat, wie und ob der Adventstrupp durch die restlichen Türen nach Hause kommt, das erfahrt ihr, wenn ihr die sechs auf den Kopf stellt ( dann wird sie nämlich zur 9) , eine 1 davorsetzt, eins addiert und morgen bei Claudia nachlest.
Ich wünsche allen viel Freude bei dem weiteren Adventsausflug und bin immer wieder begeistert davon, was Mia und ihre Freunde erleben.
Hedda
6 Kommentare
Liebe Ulrike,
6xherzliche Grüße – das gefällt mir! Vielleicht sollten wir neue Abschlussformeln in Briefen und Kommentaren erfinden. Anderthalb herzliche Grüße und vier mal Liebe dazu – das hört sich doch wunderbar an.
Vielen Dank dir für deine Worte und natürlich wünsche ich dir auch ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes, glückliches, gesundes 2019 voller Buchstabentänze und Silbenfeste.
Alles Liebe
Hedda
Buchstabentänze und Silbenfeste – das klingt ganz wunderbar und kann auch super in unserer Blog-Gemeinschaft gefeiert werden! 😀
Da bitte ich doch ausdrücklich darum, liebe Ulrike!
Liebe Hedda,
die magische 6 zieht mich fasziniert in das Rätselraten der 6 Freunde hinein. Bin gespannt auf ihre verschlungene innere und äußere Heimkehr.
Herzliche Grüße × 6
Ulrike
Liebe Hedda
und wieder eine unerwartete Wendung in der Geschichte. Das Hexeneinmaleins und die magische Zahl sechs in eine Adventskalendergeschichte einzubauen, das ist eine sehr besondere Idee. Und von der 6 auf das morgige 19. Türchen zu kommen, das ist ein gelungener Coup. Schauen wir mal, wie es weitergeht.
Liebe Grüße
Anne
Liebe Anne,
ich habe mich riesig über diese Idee mit der 6 gefreut. Eigentlich hätte ich die Zahl noch gerne mit Haikus verbunden, aber ein Haiku besteht ja aus 5/7/5 Silben…
Vielen Dank, dass du die Geschichte verfolgst und ich liebe es, dass unendlich viele Varianten eines Endes möglich sind.
Liebe Grüße, ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes, glückliches neues Jahr.
Hedda